, Bloem Simon

Quagga - Gefahr einer invasiven Art

Die invasive Quagga-Muschel breitet sich explosionsartig in Schweizer Seen aus. Während der höchst reproduktive Eindringling in Boden-, Genfer-, Bieler-, Neuenburger- und Murtensee bereits sein Unwesen treibt, wurde er in andern Schweizer Seen bisher noch nicht nachgewiesen. Damit das auch so bleibt, hat der Bund eine Informationskampagne lanciert. Bootsbesitzer sollen ihr Material vor jedem Gewässerwechsel gründlich reinigen

Klein, aber oho: die Quagga-Muschel misst zwar bloss vier Zentimeter, das kleine Weichtier ist aber äusserst invasiv. Ursprünglich aus dem Schwarzen Meer stammend, verbreitet sich die Muschel seit einigen Jahren invasiv in den Schweizer Seen. Das Problem: Die Migrantin frisst einheimischen Arten das Plankton weg und bedroht damit den heimischen Fischbestand. Weil sie auch im sehr tiefen Wasser noch gut wachsen kann, erreicht sie auch Wasserleitungen und Filter von Trinkwasseranlagen und verstopft diese. Ein Video zu diesem Thema ist hier zu finden: Verbeitung von Neobioata und ein SRF-Beitrag als Info hier: SRF-Beitrag: Schutz vor fremder Muschel -

Bekämpfen lässt sich die Quagga Muschel im freien Wasser nicht. Daher ist es wichtig, Gewässer, die noch nicht betroffen sind, vor der Einschleppung zu schützen. Und die Prävention kann durchaus wirken. Das hat zum Beispiel das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL des Kantons Zürich bewiesen. Ihm ist es gelungen mit der im Jahre 2020 lancierten Kampagne das Eindringen der Muschel in den Zürichsee zu verhindern. Experten waren sich im Vorfeld einig, dass die Invasion dort unmittelbar bevorstehe. 

Die Quagga-Muschel konnte in den grossen Schweizer Seen bereits nachgewiesen werden, im Walensee aber noch nicht. Deswegen ist es wichtig, die Ausbreitung zu verlangsamen und so zum Schutze der Schweizer Gewässer und Flüsse beizutragen.

Was ist also zu tun? Bei jedem Gewässerwechsel gibt es folgende 3 Regeln zu beachten:

  1. Kontrollieren Sie Bootsrumpf, -anhänger, Wassersport- und Fischereigeräte, Motor, Taue und Anker auf Rückstände von Pflanzen und Tieren.
  2. Reinigen Sie sämtliches Material gründlich mit Wasser. Nutzen Sie, wenn möglich heisses Wasser. Boote möglichst mit Hochdruckreiniger reinigen. Die Reinigung muss auf einem Platz mit Anschluss an die Kanalisation durchgeführt werden. Lassen Sie Bilgen- und Restwasser am Ursprungsgewässer vollständig ab. 
  3. Lassen Sie die Ausrüstung vor der Nutzung auf einem anderen Gewässer vollständig trocknen.

 

Eine Videoanleitung zur Reinigung ist unter diesem Link zu finden. 

Wissenschaftliche Artikel über Ausbreitung in der Schweiz sind im Aqua&Gas-Artikel zu finden: Aqua & Gas: 20230605_AG6_Quaggamuscheln bedrohen voralpine Seen